Eine Demenz ist ein Syndrom, das bei einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns auftritt. Im Verlauf sterben Nervenzellen im Gehirn ab, was unter anderem zu negativen Beeinträchtigungen von Gedächtnis, Denkvermögen, Orientierung, Lernfähigkeit und Urteilsvermögen führt. Mehr als 50 Krankheitsformen haben Demenz zur Folge und die meisten sind bisher nicht heilbar. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form.
Eine selbstständige Lebensführung wird bereits in den Frühstadien erschwert, die Spätstadien sind durch umfassende Hilfe- und Pflegebedürftigkeit gekennzeichnet.
Demenz ist eine sogenannte "Familienkrankheit", das heißt, sie greift weitreichend in die familiären Beziehungen ein. Mit Betreuung und Pflege über eine Zeitspanne von ungefähr acht bis zehn Jahren sind erhebliche Belastungen verbunden. Dennoch leben etwa zwei Drittel der Menschen mit Demenz viele Jahre im vertrauten sozialen Umfeld, meist bei Angehörigen.
Da Möglichkeiten einer Heilung in absehbarer Zeit nicht zu erwarten sind, müssen sich alle Bemühungen darauf richten, die Lebensqualität Betroffener zu erhalten und das soziale Umfeld zu stabilisieren. Die Ausweglosigkeit der Situation und die soziale Isolierung kann Sie als überfordern. Daher ist es wichtig, eine Demenz so früh wie möglich zu diagnostizieren und Betroffene rechtzeitig aufzuklären und unterstützen.
Informationen und Beratung zum Thema Demenz
- Das interaktive Serviceportal Wegweiser Demenz bietet Ihnen zahlreiche Informationen zum Thema Demenz, darunter Tipps für den Alltag sowie Veranstaltungshinweise. Die von einem professionellen Moderationsteam langjährig begleiteten Ratgeberforen und ein Blog ermöglichen Ihnen zudem eine persönliche Beratung und den Erfahrungsaustausch mit weiteren Betroffenen.
- Außerdem bietet die Deutsche Alzheimer Gesellschaft professionelle Unterstützung. Unter der Nummer 030 - 259 37 95 14 erreichen Sie das Alzheimer-Telefon. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft betreibt diese Beratungshotline seit 2002 bundesweit. Sie können sich anonym an das Alzheimer-Telefon wenden.
Lokale Allianzen
Menschen mit Demenz benötigen in ihrem jeweiligen Lebensumfeld geeignete Strukturen zur Unterstützung. In den Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz vernetzen sich Partner vor Ort, um die Grundlage dafür zu schaffen, dass Betroffene nicht ausgegrenzt, sondern verständnisvoll und einfühlsam ihren Bedürfnissen entsprechend akzeptiert und ins gesellschaftliche Leben einbezogen werden. Aktuell fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bundesweit etwa 100 Lokale Allianzen.
Die Nationale Demenzstrategie
Nicht nur gute medizinische und pflegerische Versorgung, sondern auch gesellschaftliche Teilhabe und eine verständnisvolle, bedürfnisorientierte Unterstützung im Lebensumfeld sind wichtig für Menschen mit Demenz. Viele Maßnahmen, Forschungs- und Modellprojekte, Handreichungen und Gesetze haben sich in den vergangenen Jahren der Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Demenz gewidmet.
Die Nationale Demenzstrategie trägt seit 2020 dazu bei, diese vielfältigen Initiativen zusammenzuführen, zu bündeln und gemeinsam weiterzuentwickeln, um das Leben von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern.