Unternehmensprogramme und Publikationen

Beschäftigte stehen vor enormen zeitlichen und finanziellen Herausforderungen, um Beruf und Pflege miteinander zu vereinbaren. Auch für Sie als Arbeitgeberin und Arbeitgeber stellen sich viele Fragen, was sie tun können, damit pflegende Beschäftigte unterstützt und im Unternehmen gehalten werden. 

Verschiedene Unternehmensprogramme und Publikationen können Ihnen dabei helfen, ein praktisches und passendes Maßnahmenpaket für pflegende Beschäftigte in Ihren Unternehmen zu entwickeln. 

Unternehmensprogramme

Das bundesweite Unternehmensprogramm "Erfolgsfaktor Familie"

Das Unternehmensprogramm "Erfolgsfaktor Familie" des Bundesfamilienministeriums ist die zentrale Plattform zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das Unternehmensprogramm gibt Impulse für die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Dies gelingt, indem das Programm Informationen rund um das Thema familienfreundliche Arbeitswelt bündelt. 

Sie finden im Programm:

  • eine breite Auswahl an Praxisbeispielen
  • Studien und Leitfäden zu Themen wie 
    • Arbeitszeitgestaltung
    • Unternehmenskultur
    • väterfreundliche Personalpolitik
    • Personalmarketing

Zum Programm gehört das vom Bundesfamilienministerium und der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) geförderte Unternehmensnetzwerk "Erfolgsfaktor Familie" mit schon rund 9.000 Mitgliedern. Sie können dort kostenlos Mitglied werden und von vielen Vorteilen profitieren. Im Angebot finden Sie unter anderem Newsletter, Veranstaltungen und ein Online-Magazin zu dem Schwerpunktthema Vereinbarkeit. 

Ein eigener Bereich zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege gibt Ihnen als Arbeitgeberin und Arbeitgeber praktische Tipps für die Umsetzung pflegefreundlicher Rahmenbedingungen. Darüber hinaus finden Sie Checklisten, wie Sie in Ihrem Unternehmen passende Angebote zur Unterstützung pflegender Beschäftigter entwickeln. 

Das Landesprogramm Vereinbarkeit "Beruf & Pflege" in Nordrhein-Westfalen

Das "Landesprogramm Vereinbarkeit Beruf & Pflege" unterstützt Sie als Arbeitgeberin und Arbeitgeber, die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege für Ihre Beschäftigten mit Pflegeverantwortung zu verbessern. Es möchte damit zur eigenen Fachkräftesicherung beitragen. Das Landesprogramm vernetzt Betriebe zudem mit der Pflegeinfrastruktur vor Ort. Außerdem unterstützt das Landesprogramm Unternehmen und Behörden dabei, betriebliche Pflegelotsende auszubilden. Netzwerkveranstaltungen und das Angebot eines betrieblichen Pflegekoffers runden das Angebot des Landesprogramms ab. 

Finanziert wird das Programm vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und von den Landesverbänden der Pflegekassen zusammen mit dem Verband der Privaten Krankenversicherung.

"Beruf & Pflege vereinbaren – die hessische Initiative"

Das Ziel von "Beruf & Pflege vereinbaren – die hessische Initiative" besteht darin, vor allem kleine und mittlere Unternehmen dabei zu unterstützen, dass die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf besser gelingt. Dazu sensibilisiert die Initiative Unternehmen und unterstreicht die Vorteile einer besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, damit Sie Fachkräfte gewinnen und halten können. Ein wichtiges Anliegen ist der Initiative zudem die Enttabuisierung von Pflegeaufgaben der Beschäftigten in Unternehmen und öffentlichen Organisationen. 

Zum Angebot der hessischen Initiative gehören unter anderem 

  • die Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege in Hessen, 
  • die Qualifizierung von Pflegelotsenden sowie 
  • regelmäßige Treffen der Charta-Mitglieder und der qualifizierten Pflegelotsenden. 

Außerdem bietet die Initiative einen Schnelltest für Unternehmen an. Mit diesem Schnelltest können Sie die Bedeutung des Themas Vereinbarkeit von Beruf und Pflege in Ihrem Unternehmen oder Ihrer Behörde abfragen. 

Die Initiative stützt sich auf unterschiedliche Träger wie das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, der berufundfamilie Service GmbH, das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. und die AOK Hessen.

Publikationen für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber

Broschüre: Demenz und Berufstätigkeit – Neue Perspektiven für Unternehmen und Behörden  

Aktuell leben in Deutschland etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Die Zahlen sollen zum Jahr 2050 auf etwa 2,8 Millionen Menschen ansteigen. Auch Unternehmen werden von dieser Entwicklung betroffen sein. 

Die Broschüre "Demenz und Berufstätigkeit" des Bundesfamilienministeriums greift verschiedene Fragestellungen von Unternehmen auf: 

  • Wie können Mitarbeitende mit Demenz länger im Unternehmen gehalten werden? 
  • Was können Unternehmen und Behörden tun, um pflegende Mitarbeitende zu unterstützen? 
  • Und welche Hilfestellung gibt es für Mitarbeitende, wenn Menschen mit Demenz Kundin oder Kunde sind? 

Die Broschüre ist angereichert mit vielen Praxisbeispielen von Unternehmen und gibt Ihnen als Arbeitgeberin und Arbeitgeber eine gebündelte Hilfestellung. 

Leitfaden: Pflegende Beschäftigte brauchen Unterstützung 

In diesem "Leitfaden für eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Pflege" hat das Netzwerkbüro des Unternehmensprogramms "Erfolgsfaktor Familie" Informationen zur Situation der Pflegenden und zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen zusammengestellt. Sie als Arbeitgeberin oder Arbeitgeber finden darin viele Anregungen, Tipps und Checklisten aus der betrieblichen Praxis für die Entwicklung einer pflegesensiblen Unternehmenskultur und die Gestaltung Ihrer Vereinbarkeitsmaßnahmen.

Bericht: Zweiter Bericht des unabhängigen Beirats für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf 

Der unabhängige Beirat für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf hat in seinem zweiten Bericht die besonderen Herausforderungen von pflegenden Beschäftigten in kleinen und mittelständischen Unternehmen dargestellt. Die Einschätzungen des Beirats finden Sie im Kapitel "Pflegende in kleineren und mittleren Unternehmen (KMU)". Das Kapitel enthält auch Best-Practice-Beispiele in KMU. Der Zweite Bericht des unabhängigen Beirats für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist über die Serviceseite des Bundesfamilienministeriums verfügbar.